Anders als bei Verkehrsmitteln an Land ist der Treibstoffverbrauch eines Schiffes nicht allein auf den Motortyp oder die Schiffskonstruktion beschränkt, sondern wird auch von einer Vielzahl von Faktoren beeinflusst, die zufällig oder in Kombination zu einem erheblichen Verbrauch führen. Es gibt jedoch viele Aspekte, die optimiert werden können, um den Verbrauch zu senken und die Leistung eines jeden Bootes zu verbessern, unabhängig davon, ob ein Innen- oder Außenbordmotor verwendet wird.

Eine Realität in unserem Land

Beginnen wir mit der Tatsache, dass 70 % der Boote in unserem Land mehr Leistung als nötig haben, insbesondere die mit Außenbordmotoren. Für dieses Phänomen gibt es mehrere Erklärungen. Einerseits werden die von den Werften angebotenen Verbesserungen des Rumpfdesigns und der hydrodynamischen Effizienz durch die Kultur des Yachtrennsports inspiriert und durch die Einführung von High-End-Motoren, die oft nur geringfügig teurer als die Standardmotoren sind, verstärkt.

Es ist nicht ungewöhnlich, Boote mit 250 PS-Motoren der neuesten Generation im Heck zu sehen, obwohl die Leistung, für die sie ausgelegt sind, 150 PS nicht übersteigt; ein Überschuss von 100 PS im selben Boot ist oft nicht die klügste oder sicherste Entscheidung. Die Regulierung durch unsere Seeverkehrsbehörde war in den letzten 20 Jahren übermäßig freizügig. Bis vor nicht allzu langer Zeit lag die Erhöhung der Leistung über die zulässigen Grenzen hinaus allein in der Verantwortung des Eigentümers. Heute werden jedoch zunehmend stichhaltigere Begründungen gefordert, die zumindest eine technische Unterstützung bieten, die Sicherheit gewährleistet.

Die „Höchstgeschwindigkeit“ eines Schiffes ist der höchste Punkt seiner Betriebsfähigkeit bei einer bestimmten Geschwindigkeit, da dies der einzige klar definierte Wert ist. Im Gegensatz dazu sind Begriffe wie „Durchschnittsgeschwindigkeit“, „Dreiviertelgeschwindigkeit“, „niedrige Geschwindigkeit“, „Leerlauf“ oder „Gleitgeschwindigkeit“ nicht präzise genug.

Für ein umfassendes Verständnis der Motorleistung und des grundlegenden Kraftstoffverbrauchs ist es wichtig, die Leistungskurve des Motors zu untersuchen. Diese Kurve spiegelt die vom Hersteller durchgeführten Tests wider und zeigt an, dass jeder Pferdestärke (PS) ein spezifischer Verbrauch zugeordnet ist, eine grundlegende Angabe, um mit der Berechnung und dem Vergleich unseres eigenen Verbrauchs zu beginnen.

Die „Höchstgeschwindigkeit“ ist jedoch nicht immer ein Indikator für den höchsten Verbrauch. Sobald sich das Boot in Bewegung setzt, steigt der Verbrauch oft deutlich an, wobei viele Umdrehungen pro Minute (U/min) verbraucht werden, bis das Boot das Gleiten erreicht und sich dann sowohl in der Bewegung als auch im Verbrauch stabilisiert.

Wirtschaftliche Reisegeschwindigkeit

Die so genannte „wirtschaftliche Reisegeschwindigkeit“ entspricht nicht der Mindestgeschwindigkeit für den geringsten Verbrauch, da die Mindestgeschwindigkeit den Verbrauch durch den Luftwiderstandseffekt erhöht. Der Widerstand und damit der Verbrauch steigt proportional zum Quadrat der Geschwindigkeit.

Flache Rümpfe bieten eine höhere Geschwindigkeit und benötigen weniger Leistung, während traditionelle V-Rümpfe auch in rauem Wasser gut funktionieren.

In diesem Diagramm einer Marex 330 Scandinavia mit 2 x Mercury Diesel 3.0L 270 Hp (201 kW), mit Bravo 3 Hecks, können wir sehen, dass wir damit eine Reisegeschwindigkeit von etwa 25 Knoten bei 3.000 U/min mit einem Verbrauch von 2,5 Litern pro Meile erreichen können. Auf diese Weise können Reichweiten von über 250 Meilen erzielt werden. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 37,7 Knoten bei 4.100 U/min und zeigt ein agiles und sportliches Segeln mit einer Beschleunigung, die uns innerhalb von acht Sekunden nach dem Start ins Gleiten bringt.

Die heutige Technik hat das Verhältnis von Leistung zu Liter deutlich optimiert. Diese technologische Innovation hat zu einer erheblichen Verbesserung der Beschleunigung und der Emissionsreduzierung geführt, unter strenger Einhaltung der internationalen Umweltvorschriften.

Die meisten handelsüblichen Motoren sind heute mit einem Computer in der Instrumententafel ausgestattet, der neben vielen anderen Funktionen auch Echtzeitdaten zum Kraftstoffverbrauch liefert. Diese Funktion ist ein wertvolles Instrument zur effizienten Verwaltung der Leistung und zur Erleichterung der Navigation auf langen Strecken. Angesichts der Tatsache, dass die meisten Bootsfahrer dank der eingebauten Instrumente ihren Tankinhalt kennen, schlage ich eine praktische Übung vor, um den Verbrauch zu überwachen und nach Möglichkeiten zu suchen, ihn zu optimieren.